Dachdecker / Dachdeckerin
Das Klimathema sorgt für einen Wandel im Traditionsberuf
Wer würde nicht gerne mal anderen aufs Dach steigen? Dachdecker dürfen das – ohne damit einen Streit zu riskieren. Und jeder, der ein Haus baut oder bauen lässt, ist auf diesen Beruf, der wohl einer der ältesten der Welt ist, angewiesen.
Dachdecker ist einer der ältesten Berufe der Welt
Denn schon immer war es eines der obersten Anliegen, neben Essen und Trinken eine behagliche Behausung zu haben, die vor Witterungseinflüssen schützt. Doch mittlerweile reiht der Dachdecker nicht mehr nur Ziegel an Ziegel, er hat auch noch ganz andere Aufgaben zu bewältigen. Das Dach wird immer mehr zur Stromquelle. Vor allem die Sonnenenergie soll auf Dächern, die groß genug sind, um rentable Anlagen einzubauen, gewonnen werden – oft sogar für mehrere Wohnhäuser gleichzeitig. Dachdecker müssen sich also auch um solartechnische Anlagen und ihre Funktionsweise kümmern, auch wenn der Einbau dann von Spezialisten vorgenommen wird.
Dachdecker müssen sich heute auch mit Solartechnik auskennen
Schon im Beratungsgespräch, das vor oder während des Hausbaus mit dem Eigentümer und eventuell auch schon mit dem Nutzer durchgeführt wird, sollte der Dachdecker in der Lage sein, auf diese Möglichkeiten hinzuweisen. Der Traditionsberuf befindet sich also im Wandel – vor 50 Jahren kannte noch niemand die Möglichkeit, auf dem Dach Strom zu erzeugen und somit sein eigenes kleines Kraftwerk auf dem Haus zu haben.
Dachformen, Hauselektronik, andere Gebäudeteile – alles hängt mit allem zusammen
Die unterschiedlichen Dachformen sind in der dreijährigen dualen Ausbildungszeit Bestandteil der Lehre. Voraussetzungen sind neben mathematischen und physikalischen Kenntnissen auch eine stabile körperliche Konstitution, Widerstandsfähigkeit gegen Wetterkapriolen, Zuverlässigkeit und sauberes Arbeiten, denn das Dach korrespondiert mit anderen Gebäudeteilen wie dem Gemäuer oder der Hauselektronik – es muss also alles aufeinander abgestimmt sein.
hfr
Empfohlener Bildungsabschluss: Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Arbeitszeit: werktags
Ausbildungsvergütung: zwischen 700 und 1100 Euro
Hier geht es zu den aktuellen Ausbildungsplätzen im Saarland.