Gefragt wie nie!

In den Gesundheitsberufen gibt es einen riesigen Bedarf - Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten sollen und werden sich deshalb deutlich verbessern

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft in Köln könnten in Deutschland in der stationären Versorgung bis zum Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen. Die Versorgungslücke im Pflegebereich insgesamt könnte sich bis zu diesem Jahr auf insgesamt knapp 500.000 Fachkräfte vergrößern. Der Prognose zum Fachkräftemangel des IW Köln basiert dabei auf Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung der Pflegebedürftigkeit in Deutschland. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und dem WifOR-Institut droht bis 2030 die Personallücke in den Gesundheitsberufen sogar auf über 950.000 Fachkräfte anzuwachsen. Dabei sind hier noch nicht einmal der Pflegebedarf in der Altenpflege inbegriffen.

 

Branche mit Sinn und Zukunft

 

Egal, welche Prognosen man bemüht: Auch vor Corona war der Bedarf an Gesundheitsberufen größer als das Angebot. Die Pandemie hat lediglich das Ausmaß gezeigt und mit dazu geführt, dass die Politik quasi brutal mit der Nase auf dieses Problem gestoßen wurde. Das hat vor allem auch dazu geführt, dass man die Ursachen für den Mangel untersucht hat und – nun allmählich – diese Ursachen auch bekämpft. Obwohl Gesundheitsberufe in der Bevölkerung eine hohe Wertschätzung genießen, spiegelte sich dies nicht immer unbedingt auch auf dem Lohnzettel wider. Denn obwohl man solche Berufe in der Regel nur dann ergreift, wenn man Menschen helfen will, ist ein vernünftiges Einkommen doch nur fair.

 

Gesundheitsberufe sollen finanziell attraktiver werden

 

Hier ist die Politik sukzessive dabei, den Beruf auch finanziell attraktiver zu machen. Damit möchte man natürlich erreichen, dass sich wieder mehr Menschen für Gesundheitsberufe interessieren. Gelingt dies, hat man auch die zweite Ursache für den Notstand im Gesundheitswesen im Blick. Die beruflichen Anforderungen sind oftmals zu hoch, weil einfach Mitarbeiter fehlen. Gibt es wieder mehr Mitarbeiter, sinkt auch die Belastung und man kann sich wieder auf das konzentrieren, worauf es in diesem Beruf ankommt: Den Menschen.

 

Sicherer Job, bessere Arbeitsbedingungen, der Mensch wieder im Mittelpunkt

 

Wer sich also jetzt für einen Beruf im Gesundheitsbereich entscheidet, hat nicht nur einen sicheren Job, sondern auch gute Chancen, dass sich die Arbeitsbedingungen und die Verdienstmöglichkeiten immer weiter verbessern. Das schlägt sich bereits aktuell in der Modernisierung und Zusammenfassung der Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau ebenso nieder wie der Abkehr von der Fallpauschale in Krankenhäusern, die dann nicht mehr den Profit, sondern wieder die Versorgung in den Mittelpunkt des Handelns stellt.

 

Mehr Gestaltungsmöglichkeiten und mehr Selbstbestimmung

 

Gerade im Gesundheitsbereich kommen also spannende Zeiten auf uns alle zu, die man, wenn man sich hier für einen Beruf entscheidet, aktiv mitgestalten kann. Wer jetzt einsteigt, hat bedeutend mehr Möglichkeiten der Gestaltung und der Selbstbestimmung als noch vor einigen Jahren. Denn eines ist inzwischen bei allen angekommen: Die besten medizinischen und pflegerischen Möglichkeiten und Entwicklungen nutzen uns nichts, wenn es nicht genug Fachkräfte gibt, um diese auch zu den Menschen zu bringen. Die Erkenntnis ist da, jetzt brauchen wir Menschen, die das in die Praxis umsetzen. lx